Wenn man Taucher fragt, welche Aktivität sie am Tauchen besonders fasziniert bekommt man häufig die Antwort: das Tieftauchen. Was ist es, dass viele Taucher nur tiefe Tauchgänge als gute Tauchgänge wahrnehmen?
Da ist bestimmt erst einmal das höhere Risiko, also die potentielle Gefahr, die aus einem tiefen Tauchgang etwas Besonderes macht. Man kann sagen, der Taucher ist in diesem Augenblick ein klein wenig vom Forschergeist getrieben. In der Tiefe liegt etwas Aufregendes und Mysteriöses, das Taucher magisch anzieht. Wichtige Faktoren um tiefere Bereiche aufzusuchen sind Ausbildung, Ausrüstung und Erfahrung.
Hinzu kommt noch eine psychologische Komponente. Jeder Tauchgang, der problemlos bewältigt wird, gibt dem Taucher eine Bestätigung seiner Fähigkeiten. Dies kann aber zu einer fatalen Fehleinschätzung seiner wirklichen Befähigung führen. Das Gelingen eines Tauchganges kann zum Beispiel nur durch glückliche Umstände, einer guten Tagesform oder eines umsichtigen und erfahrenen Partners geleistet worden sein. Das Erkennen und Wahrnehmen der eigenen Grenzen kann dadurch für viele Taucher schwierig werden. Da zudem häufig die Handlungsoptionen bei tiefen Tauchgängen aufgrund der begrenzten Nullzeit, des höheren Gasverbrauchs und der Gefahr der Stickstoffnarkose limitiert sind ist ein Training für solche Art von Tauchgängen dringend zu empfehlen.
Zu solch einem Training gehört auch das Wissen das eigenen Atemminutenvolumen zu berechnen ob der Luftvorrat in der Flasche für den geplanten Tauchgang ausreichend ist. Ich bin immer wieder erstaunt, mit welcher Leichtfertigkeit auch erfahrene Taucher anspruchsvolle Tauchgänge unternehmen ohne sich um ihren Luftvorrat vor dem Tauchgang Gedanken zu machen.
Auf jeden Fall sollten Taucher auch mit den üblichen Notfallszenarien vertraut sein wie „Ohne Luft Situationen“. Das Schwimmen und Tarieren am „Oktopus’“ sollte man als Luftspender und auch als Luftnehmer in geringen Tiefen üben. Wird in kalten Gewässern getaucht gehören zwei getrennt absperrbare Ventile mittlerweile zum Standard. Aber selbst erfahrene Taucher schliessen nicht selten beim Abblasen eines Lungenautomaten das falsche Ventil weil dieser Drill nicht vorher geübt wurde.
Aber die wohl wichtigste Regel beim Tieftauchen ist: Wenn ich mich unwohl dabei fühle sollte ich es lassen.
Kamt ihr auch schon einmal in Situationen, bei denen auch unwohl war?
Einen guten Start in die Woche, euer Farid






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