Der Tauchlehrer Koffer. Als ich damals als frisch gebackener Divemaster bei unserer Schwesterbasis James und Mac anfangen durfte, kam ich auch in den Genuss der wirklich guten Einarbeitung von der ich in meinem letzten Beitrag berichtete. Das war auch gut so, denn theoretisch kannte ich mich bestens aus, aber praktisch fehlte mir noch jede Menge Erfahrung. So lernte ich nun bei welchem Wind man zu welchen Tauchplatz fahren kann, welche Tauchplätze am besten zu kombinieren sind, wo überhaupt welcher Tauchplatz liegt und ganz wichtig, wie diese Tauchplätze unter Wasser aussehen und wie man sie am besten betaucht. Wie man am besten mit den Gästen umgeht und wie man auch schwierige Fälle im Wasser behandelt, schaute ich mir einfach ab.
Nach einiger Zeit kam von mir die Frage auf : „Wann darf ich denn allein mit dem Boot rausfahren?“. Die Antwort lautete: „Nun, um ein Boot allein zu fahren brauchst du einen eigenen Tauchlehrer Koffer, hast du schon einen?“ In unseren Tauchlehrer Koffern befinden sich Medikamente, Verbandszeug, Werkzeug, Ersatzteile, Skizzen der Tauchplätze und was ein Tauchlehrer noch so alles zum überleben braucht wie zum Beispiel: löslicher Kaffee und im Winter lösliche Brühe. Und eh ich mich versah hatte ich meinen eigenen Tauchlehrer Koffer.
Und dann kam er, der große Tag. Ich kann mich noch genau erinnern wie einen Abend zuvor unser Basisleiter bei der Planung für den nächsten Tag aus dem Office kam um mich zu Fragen : „Hast du schon einen eigenen TL-Koffer?“. „Ja“, erwiderte ich. „Gut dann hast du morgen dein eigenes Boot. Allein? Ja allein“. Ich musste zwar zuerst einmal schlucken aber letztendlich hatte ich die letzten Wochen auf diesen Tag hingearbeitet. Also alles so machen wie gewohnt dann wird das schon klappen, sagte ich mir. Ich holte mir noch letzte Tips von meinen Kollegen und dann ging es nach einer nicht ganz so von Schlaf erfüllten Nacht am nächsten Tag auf mein Boot.
Um es kurz zu machen: Es klappte alles wie am Schnürchen. Da ich erfahrene Taucher hatte, machte ich zuerst einen Drift. Was mir vorher keiner verriet, das mir vor lauter Aufregung die Beine anfingen zu schlottern. So musste ich auf der Bank mich nach vorne beugen, damit es keinem auffiel und auf der Platform tat ich so, als hätte ich was an der Flosse 🙂 Mittlerweile schlottern mir nicht mehr die Knie und ein bisschen erfahrener bin ich auch geworden.
Eine schöne Woche, euer Helle von den Blue Brothers






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